Auszeichnung für sieben Jahrzehnte

Sieben Jahrzehnte aktives Singen, das schaffen nur ganz wenige. Horst Stäckler ist einer von ihnen. „Er hat fast sein ganzes Leben dem Chorgesang gewidmet“, fomulierte Monika Schmittinger als Sprecherin des Mittwochschors. Seit 70 Jahren leihe er seine sonore Tenorstimme dem Chorgesang, sieben Jahre lang habe er zudem die Abteilung Gesang in der Sportvereinigung (SVG) geleitet und sich im Gesamtvorstand des Vereins engagiert.  Doch nicht nur das. Als Mitbegründer der legendären „Riewezippel“ und als Präsident „Horst vun de Wacht“ habe er auch ein Stück Fastnachtsgeschichte geschrieben. „Mit deiner Liebe zur Musik tust du nicht nur dir selbst einen Gefallen, sondern auch deinen Freunden“, formulierte Schmittinger weiter.
Fast drei Generationen lang singe er schon im Chor, würdigte der Vorsitzende des Sängerkreises Weschnitztal-Überwald, Wolfgang Schlapp, den Jubilar. Das sei eine außerordentliche Leistung, und er hoffe, dass das auch noch viele Jahre so weitergehe. Mit seinem Engagement an der Spitze des Männerchors habe Stäckler einen Beitrag dazu geleistet, dass sich der Gesang im Verein bis heute so erfolgreich entwickelt habe. In Anerkennung dieser Leistung erhielt der Sänger die Goldene Ehrennadel des deutschen Chorverbandes.
Für immerhin ein halbes Jahrhundert Singen wurde Heiner Schäfer aus Birkenau ausgezeichnet. Bevor er nach der Bundeswehrzeit eine Wohnung Im Haus der Schwiegereltern in Nieder-Liebersbach bezog, brauchte er beim Umbau die Hilfe eines Maurers. Als Mitglied der SVG wandte er sich an Georg Kadel (der „longe Jäig“), und der sagte ihm spontan zu - unter einer Bedingung: Er müsse mit ihm zum Singen kommen. Weil er schon zuvor im Kirchenchor gesungen hatte, war das für den Bass Heiner Schäfer kein Problem. Er willigte ein und kam fortan in die Singstunden des Männerchors. Sehr zur Freude seines Schwiegervaters Willi Dietrich, der es zu Lebzeiten bis zum Obernarrendirektor und Ehrenkappenträger der „Riewelescher“ brachte.  Schäfer kam wie Stäckler Anfang der 1960er Jahre zu der närrischen Gesangsformation „Riewezippel“, die rund drei Jahrzehnte lang auf der Bühne stand. Auch er ist Träger der Ehrenkappe.
Für 25 Jahre aktiven Chorgesang wurde Brigitte Stephan ausgezeichnet. Sie singt seit 1998 im Mittwochschor der SVG, ist Gründungsmitglied des katholischen Kirchenchors St. Wendelin  und seit 2019 im FUNtastiChor aktiv. Ihre Chöre unterstützt sie zudem als Vizedirigentin. Ihren vielfältigen Einsatz für den Chorgesang würdigte Schlapp als außerordentlich und überreichte ihr die Ehrennadel des Hessischen Sängerbunds.
Glückwünsche der SVG überbrachte deren Vorsitzender Jochen Kruse. Er erinnerte dankbar an das Konzert „Celtic Songs“, mit dem zugleich die neue Küche in der alten Sporthalle eingeweiht worden sei. „Es ist einfach toll, was für eine Kraft dieser Verein hat, und es ist toll, dass wir immer noch  zwei Chöre haben, die diese Kraft stimmlich in die Welt hinaus tragen“, sagte Kruse. Es mache Freude, so einem Verein vorzustehen, in dem immer etwas los sei „und wo man auch mal lachen kann“. Der Mittwochschor umrahmte die Feierstunde unter der Leitung seiner Dirigentin Ria Günther mit mehreren Liedern, darunter der Adventsjodler.  

Schlager: Neues Programm in Arbeit 

Der traditionelle gemischte Chor der SVG Nieder-Liebersbach hat im März mit der Vorbereitung eines neuen Programms begonnen. Schwerpunkt sind diesmal Schlager. Dabei ist unter anderem "Aber dich gibt's nur einmal für mich" und "Lass die Sonne in mein Herz". Ein kleines Konzert ist für Anfang 2024 geplant, unter dem Motto "Schlager zum Kaffee". Neu- und Wiedereinsteiger sind zu den Proben jederzeit willkommen. Gesungen wird jeden Mittwoch um 16.45 Uhr im Alten Rathaus, Sulzbacher Straße.